Milch aus Österreich ist weltspitze, auch in Sachen Nachhaltigkeit

Wels, 12.12.2023: Die hohe Qualität der heimischen Milch ist schon lange unbestritten. Nun stellen auch Berechnungen zum CO2-Fußabdruck und zu anderen wichtigen Umweltwirkungen dem weißen Gold aus Österreich ein hervorragendes Zeugnis aus.

Neben gesund und hochwertig sollen unsere Lebensmittel vor allem auch nachhaltig sein. Was dieses Qualitätskriterium konkret bei Milch und Milchprodukten bedeutet, evaluierte Schärdinger gemeinsam mit dem österreichischen Forschungszentraum für Grünlandwirtschaft Raumberg-Gumpenstein. Eine repräsentative Stichprobe bestehend aus hunderten Milchviehbetrieben wurde nach umweltrelevanten Aspekten durchleuchtet und Daten zu Emissionen gesammelt und verglichen. Neben dem CO2-Fußabdruck pro kg Milch und pro ha Nutzfläche wurden so insgesamt 14 Umweltwirkungen erhoben, ausgewertet und im internationalen Kontext eingeordnet.

Der CO2-Fußabdruck (auch „Global Warming Potential – GWP“ genannt), ist einer der wichtigsten Parameter zur Beurteilung der Klimabilanz und normiert die Wirkung aller Treibhausgase. Obwohl das Konzept des Global Warming Potential ein zentrales Element innerhalb der Treibhausproblematik darstellt, benötigt es auch andere Parameter, um die Umweltauswirkungen bzw. die Umweltverträglichkeit ganzheitlich abschätzen zu können. Dazu zählen ressourcenbezogene Umweltauswirkungen (z.B. Phosphorverbrauch, Abholzung, Einsatz fossiler Energie), nährstoffbezogene Auswirkungen (z.B. Stickstoff- und Phosphoreintrag im Wasser), aber auch schadstoffbezogene Faktoren (z.B. Ökotoxizität in Boden und Wasser).

Die Ergebnisse dieser umfangreichen Untersuchungen bestätigen, dass Milch von Berglandmilch-Betrieben Europameister der Umweltverträglichkeit ist.

Besonders eindrucksvoll sind die Ergebnisse bei Betrachtung internationaler Vergleichs- und Durchschnittswerte. Während der durchschnittliche Emissionsfaktor von europäischer Milch bei rund 1,20 kg CO2e pro kg Milch liegt, fällt der Berglandmilch-spezifische Wert deutlich niedriger aus. Der Durchschnittswert über alle heimischen Betriebe hinweg liegt bei nur 0,96 kg CO2e pro kg Milch. Und somit um 25% unter dem europäischen Wert.  

Die Gründe für dieses Spitzenergebnis sind vielfältig. Österreich ist topografisch bedingt ein überaus vorteilhafter Standort für Grünlandflächen. Berglandmilch-Kühe fressen überwiegend Gras, das im Umkreis der Höfe geerntet wird. Gras ist eine zuverlässige, regionale Futterquelle, die nur über die Kuh oder andere Wiederkäuer zu für den Menschen verfügbaren Nährstoffen verwertet werden kann. Ein Zukauf von Grund- und Kraftfutter ist in der Regel nicht oder nur in kleinen Mengen notwendig. Insbesondere im Berg- und Grünland sorgen Wiederkäuer bzw. eine standortgerechte Milchwirtschaft so für eine effiziente und umweltfreundliche Nahrungsmittelproduktion. Eine angemessene Bewirtschaftung von Grünlandflächen erbringt darüber hinaus auch wichtige Ökosystemleistungen – etwa Wasserregulierung oder Kohlenstoffbindung.  

Zusätzlich zahlen auch die strengen Berglandmilch-Standards in das sehr gute Ergebnis ein. Dazu zählen europäische Futtermittel und geringe Kraftfutterzukäufe ebenso wie die vielfältigen Maßnahmen im Bereich Tierwohl. Immerhin tragen gesunde Kühe, die lange in der Herde leben, dazu bei, die Klimabilanz zu verbessern. Auch in Hinblick auf die Umweltwirkungen schneiden Berglandmilch-Betriebe überdurchschnittlich gut ab. Der Verzicht auf Glyphosat und gentechnisch veränderte Futtermittel wirken sich positiv auf die Biodiversität aus und erhalten gesunde Böden. Eine besonders nachhaltige Produktion durch PV-Anlagen und den Einsatz von Biomasse auf den Höfen reduziert schädliche Umweltwirkungen zusätzlich.

Die Kuh als Klimakiller ist ein Mythos, der sich leider hartnäckig hält. Das Forschungsergebnis bestätigt für uns erneut, dass dies nicht zutrifft und die Kuh bei artgerechter Fütterung und Haltung Teil der Lösung und die Milchwirtschaft Grundbestandteil einer nachhaltigen Lebensmittelerzeugung ist,“ fasst Geschäftsführer Josef Braunshofer zusammen.

Durch das Forschungsprojekt kann zukünftig nicht nur der CO2-Fußabdruck des Unternehmens exakter berechnet werden – auch die bäuerlichen Betriebe gewinnen wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung ihrer Höfe.
 

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