Laktoseintoleranz

Milchgenuss trotz Laktoseintoleranz

Laktosefreie Milchprodukte sind eine gute Alternative für Menschen, die an Laktoseunverträglichkeit leiden, die also keinen Milchzucker vertragen.

Wenn Milch Beschwerden macht… Laktoseintoleranz

Kuhmilch enthält durchschnittlich etwa 4,8 % Milchzucker (= Laktose). Milchzucker wird durch ein spezielles Enzym, die Laktase, im Dünndarm abgebaut. Bei etwa 15–25 % der österreichischen Bevölkerung ist dieses Enzym eingeschränkt aktiv, sie sind laktoseintolerant: Der Milchzucker gelangt unverdaut in den Dickdarm, es kommt zu den typischen Symptomen wie Durchfall, Blähungen oder Bauchschmerzen.

Wie werden laktosefreie Milchprodukte hergestellt?

Normalerweise wird, wie schon erwähnt, die Laktose im Verdauungstrakt des Menschen durch das Enzym Laktase in seine beiden Bestandteile aufgespalten und so in den Körper aufgenommen.

Für die Herstellung von laktosefreien Milchprodukten wird genau dieser Vorgang genutzt: Das Enzym Laktase wird der Milch beigemengt, wodurch die Laktosespaltung bereits im Milchprodukt passiert. Es bleibt lediglich ein Restgehalt an Milchzucker von < 0,1 % zurück. Die anderen wertvollen Inhaltsstoffe der Milch wie Calcium und Vitamin B12 bleiben von diesem Vorgang unberührt.

Laktiseintoleranz

Milchzucker (Laktose) besteht aus zwei Zuckermolekülen:

Laktose = Glukose + Galaktose

Heißt „laktosefrei“, dass im Produkt kein Zucker mehr vorhanden ist?

Nein. Es liegt nach wie vor die gleiche Menge an Kohlenhydraten vor, allerdings nicht mehr in Form von Laktose, sondern von Glukose (=Traubenzucker, Dextrose) und Galaktose.

Warum schmeckt laktosefreie Milch süß?

Die Zuckermoleküle Glukose und Galaktose haben eine weit höhere Süßkraft als das Ausgangsprodukt Laktose.

Und wie sieht es beim Käse aus?

In gereiftem Käse (also in Schnitt-, Hart- und Weichkäsesorten) ist natürlicherweise keine Laktose mehr enthalten. Der Großteil des Milchzuckers verbleibt nämlich bereits bei der Käseherstellung in der Molke zurück, der Rest wird während der Reifung durch die Milchsäurebakterien in Milchsäure umgewandelt.

Frischkäse hingegen sind nicht gereifte Käse und enthalten daher größere Mengen an Laktose.

Auf die individuelle Toleranzgrenze achten!

Generell gilt, dass ein Verdacht auf eine Milchzuckerunverträglichkeit immer ärztlich bestätigt werden sollte. Hat sich der Verdacht durch professionelle Tests erhärtet, sollten herkömmliche Milchprodukte trotzdem nicht pauschal vom Speiseplan gestrichen werden. Häufig besteht nämlich noch eine Restaktivität des Verdauungsenzyms Laktase, wodurch gewisse Mengen an Milchzucker toleriert werden. Diese tolerierbare Menge ist von Mensch zu Mensch verschieden. Sie ist abhängig von der Restaktivität der Laktase im Dünndarm, der Zusammensetzung der Dickdarmflora und von der individuellen Empfindlichkeit.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die vorhandene Literatur dazu ausführlich gesichtet und kommt in einem aktuellen Gutachten zum Schluss, dass die meisten Betroffenen einer Laktoseintoleranz rund 12 g Milchzucker bei einer Mahlzeit durchaus vertragen. Ein kleiner Becher Naturjoghurt etwa wäre damit für die Mehrheit noch im akzeptablen Bereich. Die Zusammensetzung der Mahlzeiten und die Speisenkombination spielen hier eine wichtige Rolle. In Kombination mit anderen Lebensmitteln und bei ballaststoffreicherer Kost kann eine größere Menge Laktose problemlos vertragen werden. Ein halber Liter Buttermilch auf nüchternem Magen kann dagegen auch bei an und für sich laktosetoleranten Menschen das System der Verdauung etwas überfordern.

Auch wer unter Laktoseintoleranz leidet, kann also kleine Mengen Milch und Milchprodukte beschwerdefrei genießen. Es empfiehlt sich, diese Lebensmittelgruppe differenziert zu betrachten und vor allem die individuelle Verträglichkeit abzuklären.

Auf Milchprodukte komplett zu verzichten schränkt die Lebensmittel- und Speisenauswahl massiv ein und erschwert eine ausgewogene Ernährung. Darüberhinaus dient Laktose für bestimmte Mikroorganismen in unserem Magen-Darm-Trakt als Nahrung und fördert so das Mikrobiom.

Denn Milch und Milchprodukte stellen bei unseren Essgewohnheiten die wichtigste Calciumquelle dar und sind daher unentbehrliche Bestandteile einer gesunden und ausgewogenen Ernährung.

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